Um am Ende einer Veranstaltung die wesentlichen inhaltlichen Kernaussagen zusammenzufassen, wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ein/e Studierende/r zur/zum “Erklärbärin/ Erklärbären” ernannt. Diese/r hat die Aufgabe am Ende der Lehrveranstaltung die Inhalte so zusammenzufassen und zu erklären, dass diese von einem Kind verstanden werden können.
Metadaten
- Autoren/-innen: Rimkus, Marco & Oltmanns, Renke
- Mentoren/-innen: van den Berk, Ivo
- DOI: 10.25592/pattern.009
- ISSN: 2628-829X
- CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
- Zitiervorschlag:
Rimkus, Marco & Oltmanns, Renke (2020): Kurze Wiederholung der Inhalte der Lehrveranstaltung mit Hilfe der/des “Erklärbärin/Erklärbären”. PatternPool. doi: 10.25592/pattern.009.
Problem
In einer Lehrveranstaltung nehmen unterschiedliche Studierende unterschiedliche Inhalte zu Kenntnis. Die/Der Lehrende kann nicht nachvollziehen, ob die Studierenden die Kerninhalte der Lehrveranstaltung erkannt und verinnerlicht haben.
Anlass für die Entwicklung meiner erprobten Lehrpraxis war:
- Vorweggenommene Herausforderung
Lösung
Zu Beginn der Lehrveranstaltung wird ein/e Studierende festgelegt, welche/r die Rolle als "Erklärbär/in" übernimmt. Die Aufgabe der/des "Erklärbärin/Erklärenbären" ist es, am Ende der Veranstaltung die wesentlichen inhaltlichen Punkte in einer kindgerechten Sprache zusammenzufassen. Der Wechsel der Sprachebenen soll dazu dienen, dass tatsächlich nur die wesentlichen Grundlagen in einer einfachen Sprache dargestellt werden.
Zusammenfassung in einem Satz
Details
Zu Beginn der Veranstaltung ist ein/e Studierenden die Rolle als Erklärbärin/Erklärbär zu vergeben. Diese/r muss besonders aufpassen und hat die Möglichkeit sich während der Lehrveranstaltung auf die Rolle vorzubereiten und ggf. mitzuschreiben. Am Ende der Lehrveranstaltung trägt diese/r Studierende die wesentlichen Inhalte vor und achtet besonders darauf, dieses in einer kindgerechten Sprache darzustellen. Hierbei hilft es, wenn sich die/der Studierende vorstellt, sie/er müsse ihre/seine gelernten Inhalte aus dem aktuellen Hochschultag dem kleinen Geschwisterteil oder dem Patenkind erklären.
Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, dass der die/der Studierende kein Gebrauch von Fachwörtern macht und komplexe Sachverhalte möglichst einfach darstellt. Hierdurch soll befördert werden, dass die Inhalte tatsächlich von allen Studierenden verstanden und nicht nur wiederholt werden.
Das Pattern ist erprobt worden in:
- Vorlesung
- Seminar
Meine Lösung hat primär damit zu tun:
- Studierende methodisch darin zu unterstützen, sich Inhalte (allein oder in der Gruppe) anzueignen, diese zu reflektieren, zu verstehen, anzuwenden, weiterzuentwickeln, selbst zu generieren etc.
Meine erprobte Lehrpraxis steht zur Forschung in folgender Beziehung:
- Keine
Digitale Medien spielen in meiner Lösung:
- Keine nennenswerte Rolle (bspw. primär Präsenzlehre).
Das Pattern fördert primär:
- Übende Aktivitäten (dienen dem Ausprobieren, der Routinebildung etc.)
Kontext
Diese Methode wurde im Rahmen einer Vorlesungsreihe in den Wirtschaftswissenschaften erprobt.
Das Pattern ist erprobt worden an:
- Fachhochschule
Das Pattern ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Die Zielgruppe des Patterns besteht primär aus:
- Studienanfängern
- Fortgeschrittenen Studierenden im Bachelor (oder im ersten Studienabschnitt)
Folgen
Vorteile:
- Die/Der Lehrende erhält eine Rückmeldung, welche wesentlichen Inhalte wahrgenommen wurden.
- Die Studierenden erhalten eine kurze Wiederholung der Inhalte der Lehrveranstaltungen.
- Die Studierenden können überprüfen, ob sie die gleihen Inhalte für wesentlich erachtet hätten.
- Durch die kindgerechte Sprache erfolgt der Fokus auf die wesentlichen Inhalte.
Nachteile:
- Einige Studierende fühlen sich peinlich berührt/bloß gestellt.
Wirkungen
Kräfte
In den Lehrveranstaltung ist die Verwendung von Fachbegriffen notwendig. Aufgrund der zusätzlich meist komplizierten Sachverhalte ist es für die Studierenden nicht immer einfach, die Inhalte zu durchdringen. Es besteht ein Spannungsverhältnis zwischen "Komplexität/Abstraktheit der Inhalte" und "Einfachheit der Erklärung".
Welche widersprüchlichen Anforderungen spielen in Ihrer bewährten Lehrpraxis eine Rolle?
- Individuelles und soziales Lernen
Beispiele/ Weiterführende Informationen
Links
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Dokumente/ Anhänge
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Weiterführende Literatur
Es wurde keine weiterführende Literatur angegeben.
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