PowerPoint-Karaoke stellt die Vorlesung auf den Kopf, indem die Studierenden die Folien der Lehrenden unvorbereitet präsentieren.
Metadaten
- Autoren/-innen: Breuer, Benjamin
- Mentoren/-innen: van den Berk, Ivo & Huckfeldt, Finja
- DOI: 10.25592/pattern.007
- ISSN: 2628-829X
- CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
- Zitiervorschlag:
Breuer, Benjamin (2018): PowerPoint-Karaoke 2.0 zum Einbinden der Studierenden in die Vorlesung. PatternPool. doi: 10.25592/pattern.007.
Problem
Bei der Vorstellung von Konzepten, Theorien, Modellen usw. durch die Lehrperson ist es mitunter schwer sicherzustellen, dass die Studierenden die Konzepte auch für sich selbst richtig erfasst haben.
Anlass für die Entwicklung meiner erprobten Lehrpraxis war:
- Persönliches professionelles Anliegen
- Sonstiges
Lösung
Bei der PowerPoint-Karaoke werden die Folien der/des Lehrenden von (einzelnen) Studierenden vorgestellt, obwohl sie die Inhalte noch nicht kennen und nicht vorbereitet sind.
Zusammenfassung in einem Satz
Details
1. Die Folien werden zu Anfang als Ausdruck unter den Studierenden verteilt (nicht entlang der Reihenfolge).
2. Die erste Folie wird gezeigt.
3. Die Person, die diese Folie in den Händen hält, versprachlicht das, was sie auf der Folie sieht, so wie es für sie in dem Augenblick Sinn macht. Die Zuhörenden werden aktiv mit einbezogen, widersprechen, fragen nach oder erläutern selbst ihr Verständnis der Folie. Ggf. stellt die Lehrperson, die i.d.R. lediglich zurückhaltend moderiert, weiterführende Fragen, berichtigt oder ergänzt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine Angst bei den Studierenden ausgelöst wird (angenehme Lernatmosphäre).
4. Sind alle Fragen geklärt, wird die nächste Folie gezeigt und Schritt 3 wiederholt.
Das Pattern ist erprobt worden in:
- Vorlesung
- Seminar
- Übung
- Projekt
- Praktikum
- Vorkurs
Meine Lösung hat primär damit zu tun:
- Inhalte für die Studierenden auszuwählen, anzuordnen, darzustellen, zu erklären, (digital) aufzubereiten, interaktiv zu machen etc.
- Studierende methodisch darin zu unterstützen, sich Inhalte (allein oder in der Gruppe) anzueignen, diese zu reflektieren, zu verstehen, anzuwenden, weiterzuentwickeln, selbst zu generieren etc.
- Dass ich als Lehrender mit den Studierenden in Kontakt komme und in Interaktion trete (Feedback, Kommunikation etc.)
- Die Lehrorganisation zu verändern, die für die Beziehung zwischen Inhalten, Studierenden und mir als Lehrender von Bedeutung ist.
Meine erprobte Lehrpraxis steht zur Forschung in folgender Beziehung:
- Keine
Digitale Medien spielen in meiner Lösung:
- Keine nennenswerte Rolle (bspw. primär Präsenzlehre).
Das Pattern fördert primär:
- Übende Aktivitäten (dienen dem Ausprobieren, der Routinebildung etc.)
Kontext
Das Pattern wurde im Präsenzstudiengang IPME (Interdisziplinäre Physotherapie/Motologie/Ergotherapie) im Rahmen des Moduls "Interdisziplinäres Interventionsmanagement im Kontext gesunder Hochschule" erprobt.
Das Pattern ist erprobt worden an:
- Fachhochschule
Das Pattern ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:
- Medizin (inkl. Gesundheitswissenschaften)
Die Zielgruppe des Patterns besteht primär aus:
- Studienanfängern
- Fortgeschrittenen Studierenden im Bachelor (oder im ersten Studienabschnitt)
- Studierenden im Masterstudium (oder im zweiten Studienabschnitt)
Folgen
Vorteile:
- Verbesserung des Unterrichtsklimas
- Steigerung des wertschätzendes Verhalten von Studierenden und Lehrenden
- Transparenz des Verstehens: Das „laute Denken“ aller Beteiligten zeigt, wie und was sie verstanden haben und wo noch Unklarheiten bestehen.
- Senkung der Hürde, Rückfragen zu stellen oder dem Vorgestellten zu widersprechen
- Vermeidung von Langeweile durch aktive Beteiligung statt bloßem Zuhören
- Förderung von Präsentations- und Sozialkompetenzen
Nachteile
- Studierende können das Gefühl haben, dass sie bloßgestellt werden.
Kräfte
Erwartungshaltungen in Vorlesungen: Die Lehrenden lesen, die Studierenden hören zu.
Ansprüche an Vollständigkeit und Richtigkeit des Vorgestellten.
Welche widersprüchlichen Anforderungen spielen in Ihrer bewährten Lehrpraxis eine Rolle?
- Lernen durch Zuhören/Lesen/Zusehen und Lernen durch eigenes Tun
- Individuelles und soziales Lernen
- Fachsystematische und lernsystematische Vorgehensweisen
Beispiele/ Weiterführende Informationen
Links
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Dokumente/ Anhänge
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Weiterführende Literatur
Es wurde keine weiterführende Literatur angegeben.