Kontext
Virtuell-immersive Exkursionen in raumplanerischen Studiengängen sind in einem Kontext entstanden, der von den Herausforderungen herkömmlicher Exkursionen geprägt ist. Diese Studiengänge betonen die Bedeutung praktischer Erfahrungen und realer Beispiele, um Planungsprozesse zu verstehen und anzuwenden.
Der Ansatz eignet sich für Institutionen, die die Qualität und Zugänglichkeit ihres Lehrangebots verbessern wollen, indem sie flexiblere und nachhaltigere Lernoptionen bieten. Er kann in akademischen Einrichtungen umgesetzt werden, die über die notwendige technologische Infrastruktur verfügen.
Problem
In raumplanerischen Studiengängen ist der Praxisbezug entscheidend. Reale Exkursionen stellen jedoch eine Herausforderung dar, da sie häufig an geografische Distanzen, feste Termine und erhebliche Kosten gebunden sind. Zusätzlich können begrenzte Vorinformationen und mangelnde Vorbereitung auf die Exkursionsinhalte dazu führen, dass der Lerneffekt vor Ort geringer ausfällt.
Wirkkräfte
Zeitliche Zwänge: Berufliche oder familiäre Verpflichtungen beschränken die Flexibilität der Studierenden, was es schwierig macht, an festen Terminen für Exkursionen teilzunehmen.
Finanzielle Belastung: Hohe Kosten für Reisen, Unterkunft und Verpflegung stellen für viele Studierende eine erhebliche Hürde dar und schränken ihre Teilnahmefähigkeit ein.
Geografische Barrieren: Die Distanz zu Studienorten sowie politische oder logistische Hürden erschweren den Zugang zu relevanten Orten.
Informationsmangel: Eine unzureichende inhaltliche Vorbereitung aufgrund von Zeitmangel im Vorfeld oder fehlenden Hintergrundinformationen zur Zielregion führt zu ineffizienten Reisen und einem begrenzten Verständnis der Gegebenheiten vor Ort.
Umweltbelastung: Der durch Reisen entstehende CO2-Ausstoß widerspricht nachhaltigen Zielen und kann das Umweltbewusstsein der Studierenden beeinträchtigen.
Lösung
Virtuelle Exkursionen (Virtual Field Trips) verbinden interaktive Elemente mit realistischen Darstellungen und ermöglichen es Studierenden, immersive und interaktive Lernerfahrungen zu sammeln, ohne physisch an den Exkursionsorten sein zu müssen.
Durch die Nutzung von Virtual-Reality-Technologien erhalten Studierende Zugang zu authentischen Umgebungen, die detailliert erkundet werden können. Lehrende können das Erlebnis durch gezielte Aufgaben und interaktive Elemente gestalten, die eine aktive Auseinandersetzung fördern.
Die Implementierung erfolgt durch die Erstellung digitaler Inhalte, die Studierenden in VR-Umgebungen zur Verfügung gestellt werden.
Details der Lösung
Technische Ausstattung:
Die Hochschule benötigt Hardware (Drohnen, Kameras, Mikrofone, etc.) und Software, um virtuelle Exkursionen zu entwickeln sowie VR-fähige Geräte und Software, um virtuellen Exkursionen in der Lehre bereitzustellen.
Vorbereitung durch Lehrende:
Lehrende müssen zunächst geeignete Exkursionsinhalte, Storyline, Orte und Szenarien auswählen, die den Lernzielen der Lehrveranstaltungen entsprechen, in denen die virtuelle Exkursion eingesetzt werden soll. Die technische Umsetzung erfordert eine sehr detaillierte und umfangreiche Planung für Vorbereitung (z.B. Einbeziehung aller Beteiligten in der Lehre), Erstellung (z.B. Bereitstellung von Hardware und Software, Logistik bei Außenaufnahmen) und Einsatz (z.B. Tutorial, Aufgaben, Feedback) der virtuellen Exkursion.
Einsatz in der Lehre:
Virtuelle Exkursionen werden als Teil der regulären Lehrveranstaltungen genutzt, wobei Lehrende die Inhalte in Vorlesungen und Seminaren einbetten und an deren Lernzielen ausrichten. Studierende erhalten Aufgaben, die sie während der virtuellen Erkundung bearbeiten.
Evaluation:
Um den Lernerfolg zu sichern, sollten Feedback-Schleifen integriert werden. Studierende reflektieren die virtuelle Exkursion in Berichten oder Diskussionen und können so den Lernprozess vertiefen.
Stolpersteine:
Zu den Herausforderungen zählen ein hoher zeitlicher Aufwand bei der Erstellung virtueller Exkursionen, eine anfänglich höhere Einarbeitungszeit in die VR-Technologie durch Studierende sowie mögliche Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Lehrpläne.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile
Virtuelle Exkursionen bieten eine flexible, lehrreiche Vorbereitung auf reale Exkursionen oder verringern den finanziellen und ökologischen Aufwand, wenn sie als Alternative zu realen Exkursionen eingesetzt werden.
Diese Art des Lernens erlaubt es ihnen, Inhalte flexibel und individuell zu erschließen, unabhängig von Zeit und Ort.
Zudem können Studierende auf diese Weise besser auf reale Exkursionen vorbereitet werden, indem sie vorab Einblicke in die zu besuchenden Orte und Themen erhalten.
Sie senken die finanziellen und logistischen Hürden für Lehrende und Studierende.
Ein weiterer Vorteil ist die Wiederholbarkeit der Erkundungen, wodurch Studierende Inhalte so oft wie nötig rekapitulieren können.
Nachteile
Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, wie die Notwendigkeit einer entsprechenden technischen Ausstattung und mögliche Akzeptanzprobleme bei Studierenden, die das virtuelle Lernen als weniger authentisch empfinden könnten.
Zudem sind die Erstellung und Pflege digitaler Inhalte ressourcenintensiv.
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